Luzon

Luzon
Luzon
 
[lu'sɔn, spanisch lu'θɔn], größte, bevölkerungsreichste und wirtschaftlich bedeutendste Insel der Philippinen. Mit 104 688 km2 umfasst Luzon 35 % der philippinischen Landfläche und etwa die Hälfte der Bevölkerung.
 
Landesnatur:
 
Von Nordwesten nach Südosten erstreckt sich Luzon über 800 km; die Breite wechselt zwischen 13 und mehr als 200 km. Der breitere nördliche Teil ist in vier Längszonen gegliedert: Die zumeist schmale westliche Küstenebene, Kerngebiet der Ilokano, wird im Osten von der Zentralkordillere mit dem Mount Pulog als dem höchsten Berg von Luzon (2 928 m über dem Meeresspiegel) begrenzt. Daran schließt sich das lang gestreckte, vom Cagayan durchflossene Cagayanbecken an. Auf der Pazifikseite durchzieht ein weiterer, bis Lucena im Süden reichender Gebirgszug die waldreiche Sierra Madre (bis 2 000 m über dem Meeresspiegel), den bislang kaum erschlossenen Nordosten von Luzon. Die im Süden sich an die Zentralkordillere und das Caraballogebirge anschließende zentrale Tiefebene ist ein mit mächtigen jungen Sedimenten und Tuffen erfülltes Becken, aus dem sich der Vulkankegel Mount Arayat (1 030 m über dem Meeresspiegel) erhebt. Die fruchtbaren Reisanbaugebiete (auch Zuckerrohr, Gemüse, Tabak, Bananen u. a.) der zentralen Tiefebene zwischen dem Lingayengolf im Norden und der Bucht von Manila im Süden stellen die demographische (über 25 % der Bevölkerung des Landes) und wirtschaftliche Kernregion des gesamten Landes dar. Westlich der zentralen Tiefebene trennt das in nördliche Richtung verlaufende Zambalesgebirge diese von der oft steil abfallenden Westküste mit ihrem großartigen Naturhafen Subic Bay. Das sich südlich von Manila anschließende Bergland von Batangas mit dem noch aktiven Vulkan Taal trägt mit seinen fruchtbaren vulkanischen Böden ebenso wie die sich östlich anschließende Ebene südlich der Laguna de Bay zur Versorgung der Hauptstadtregion bei. Im Südosten von Luzon schließt sich, am 13 km breiten Isthmus von Tayabas, die Halbinsel Bicol an; geologisch und morphologisch ist sie Teil des (zum Pazifik konvexen) Bicol-Mindanao-Gebirgsbogens, für den zahlreichen zum Teil aktive Vulkane charakteristisch sind (Mayon). - Klimatisch hat Luzon Anteil an allen vier für die Philippinen bedeutsamen Monsunregionen; sie ist die am stärksten taifungefährdete Insel des Landes.
 
Die Bevölkerung ist in den landwirtschaftlichen Gunstgebieten, v. a. aber in und um Manila konzentriert. Luzon bildet zugleich das Hauptrückzugsgebiet altindonesischer Stämme (z. B. Igoroten), die, v. a. in die Zentralkordillere zurückgedrängt, Nassreisanbau (Terrassen) betreiben, während die an Zahl weit geringeren Aeta verstreut in den peripheren Bergregionen (v. a. Zambalesgebirge) leben.
 
Bevorzugte Anbauregionen sind die Tiefland- und Küstengebiete, v. a. die zum Teil bewässerte zentrale Tiefebene, die »Reisschüssel« des Landes (etwa 25 % der Produktion, zwei Ernten im Jahr); daneben werden v. a. Zuckerrohr und Gemüse kultiviert. Im Cagayantal werden Tabak (für die in Manila ansässige Tabakwarenindustrie) und Mais, an der Nordwestküste Reis und Tabak, daneben Knoblauch angebaut. Der Südosten von Luzon ist das Hauptgebiet ausgedehnter Kokospalmenplantagen sowie der Faserbanane (Manilafaser). Luzon hat reiche Bodenschätze (Kupfer, Nickel, Chrom, Gold, Silber, Eisen, Mangan), v. a. im Umland von Baguio.
 
Literatur: Philippinen.

Universal-Lexikon. 2012.

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